Donnerstag, 1. November 2007

Meine Dichtkunst! 1. Teil




AKT I
Am Schlachtfeld:

Es wehen die Panner im Wind,
es bläst das Horn,
herab sie stürmen geschwind,
zum Siege auserkorn und Kampfe geborn.

Wild ist das Geschrei,
im Gesicht der Zug,
des Kampfes Lust entfesselt,
so rauscht das Blut,
der Raserei!

Doch das entfacht nur mehr das Feuer,
das sie dursten lässt,
nach mehr solch wildem Abendheuer!

Unten im Tale, erspehn sie schon die ersten feindlichen Truppen,
wenngleich das durch die Entfernung erzeugte Trugbild ihnen gaukelt,
es wären gar nur Puppen.

Immer schneller und schneller wird die Hetz,
bis auf dass der erste Krieger,
dem andern den ersten Schlage versetz.

So hat Ares in der Götterdämmerung,
den Höllenhund des Zerberus entfesselt,
sodass er nicht nur über die Unterwelt wacht,
sondern auch voller Inbrunst belächelt,
wenn Schwert auf Dolch und Schild hernieder kracht,
in wilder und inbrünstiger Kampesäußerung.

Tief in der Brust, da tobt der Schmerz,
verhüllt die Lust, zerfrisst das Herz,
treibt immer mehr zu Taten an,
die man hätte in Friedenszeiten, nie getan.

Es rollen die Köpfe,
es fließt das Blute in roten Strömen,
es fallen nicht nur Krieger und die Näpfe,
sondern auch die Schönen und Tränen.

Es rufen die Kräfte,
bejubeln den Siege,
begießen edle Säfte,
und feiern die Riege.

Doch bald schon senkt sich Trübsinn auf das Schlachtfeld nieder,
es verstummen die Lustgeräusche und Freudenlieder,
denn man hält gedenkvoll inne,
erinnert sich an die gefallenen Kameraden und fragt sich sorgvoll was jetzt wohl beginne.


Es tastet sich die Morgenrote ihren Weg in dies Gefilde,
verdrängt die grauen Nebelwolken und auch das Schwarz der Nacht,
wirft ihre hellen Stahlen auf die von einstiger Dunkelheit umhüllten Gebilde,
verändert des Welten Antlitz aufs neue und zeigt sie in ihren ganzen Pracht.

Getrügt jedoch wird dieses Bild,
als man nun zu Erden schau,
zu Tausenden sie liegen da, die toten Kameraden,
geschunden sind sie grün und blau,
und manche gar verfaulen schon, kaum kann mann’s ertragen,
wie grausam Wild ist dies Gebild.

Stumm stehen sie da im Andenken,
aufrecht in Reih’ und Glied,
wie’s zum letzten Salut geschied.

Akt II
Die Erinnerung:

Von dannen gezogen ist die eisige Fratze des Krieges,
verronnen die Tränen des Leides,
erblühen die Knospen des bittersüßen Sieges,
im Gesange des Frühlingskleides,
das kaum mehr erahnen lässt des ungöttlichen Leides.

Frohlockend grün die Fruchtbarkeit des Landes blickt,
burgunder’n umzogen von Sonnendämmerung,
entgegen Sie dem Horizont sinkt,
ihm plagt das Martyrium der Erinnerung,
wie hart ward doch der Preis,
der Tribut der Siegerbringung,
der zu zollen war, mit Nemesis’ Eis.

Umfasst im eis’gen Griff,
das Herz ist schwer,
trunken, des Hasses Zorn,
geraubt der Jahre,
der seine Seele beinhart schliff,
zerfrisst ihn immer mehr,
in dunkler Stund geborn,
er denkt, es wird ihn blagen bis zur Bahre.

Bedrückt er auf den Kelch her nieder blickt,
trüg’s ihn oder ist die Welt von Geisthand verwischt?
Erblickt er keine Farben mehr,
sein Herz aus Stein verdickt,
trüg’s ist all der Glanz, aus seiner Welt entwischt?
Hat er kein Fünkchen Freude mehr?

AKT III
Schicksalhafte Begegnung:

Erhaben sitz er da auf seinen Thron
Was der Glanz der Macht?
Es ist wie Hohn!
Was nützt des Überflusses Pracht?
Wenngleich ihm etwas Wahres fehlt!
Besonders in einer lauen Nacht.
Immer zu die Sehnsucht quellt!

Doch was ist da?
Die schwere Holztür, sie schwingt unter lauter knarren auf!
Das Geräusch, es entreißt ihn Grausam seines düsteren Gedankengefildes!
Fast erschreckt, in letzte Sekunde seine Wahrung fassend, da blickt es auf.
Doch oh sieh’ da, was seine müden, von Trauer gebalgten Augen da erblicken!
Welch wundersames Geschöpf tritt hier auf?
Was kann denn hier den Puls seines altgeglaubten Körpers noch so erquicken!
Welch Auftreten, Äußerung des Temperaments oh wildes!
Oh wie gekonnt als ob von gesandt von Himmelshand, Es tritt hier auf!
Wahrlich ganz erfrischend, Herr O Ja!


Zwischenspiel:

In sanfter Grazie, sie wandelt, ihre Bewegungen fast katzenhaft in Ihrer Anmut, sie schreitet auf ihn zu.

Der Flammentanz der Fackeln,
er zeichnet über ihre Haut,
ihr schwarzes, langes Haar,
es schmiegt sich an ihren Schultern hinab,
ihre Mahagonifarbene Taille,
gezeichnet in Reliefen durchs Schattenspiel der Flammen.


Erhoben von dieses Anblicks Wonne,
er schreitet die seinen Thron tragende Erhebung hinab,
durch die Hohen Fenster brechen die Lichtstrahlen der abendlichen Sonne,
und senkt sein Haupt, zur ritterlichen Verbeugung hin ab.

Sie reicht ihm ihre Hand zum Kusse,
ihm unendlichen Meer der Schwärze ihrer Augen ein sonderbarer Glanz,
das Glitzern wie der Sternentanz,
samtumwoben wie das All,
trügts ihm zu ertrinken wie in einen Wasserfall,
im ewigen Genusse.

Als seine Lippen nun die Haut berühr’n,
sie zu ihm des Himmels schaut,
die Inbrunst seiner Sehnsucht spür’n,
das Klopfen ihres Herzens laut,
gebettet in der wohngeformten Brust,
verführen will zu mancher Lust.

AKT IV
Im Banne la Feminine:

Im offenen Kamin der Feuertanz,
der kalte Wind um die Mauern pfeift,
in ihm empor steigt Wohlgefühl,
fern scheint’s wie Gezeiten her,
in seinen Augen wieder Glanz,
Gedanken die er kaum gestreift,
nun seine Emotionswelt zerwühl’,
Erfüllung voll und ganz!

Die leere Kälte die sein Herz beschwerte,
die dunklen Rangen die seine Seele plagten,
der graue Nebel der den Blick verklärte,
immerzu der Erinnerung Gejagten,
Gezeiten scheint es her
doch gleich des plosiven Wandels,
steigt ein neues Verlangen in ihm auf, noch viel mehr.

Im Gold umrandnen Spiegel,
erblickt er ein Gesicht,
zerfurcht des Jahrens Zoll,
es schein ihm fremd wie eines Knappen Striegel,
er erkennt sich nicht!
Welch apokalyptisches Zeichen das wohl sein soll.

Trotzdem fühlt es sich wieder Knabens Alter nah,
des Goldes Glanz konnt sein Leben nicht erhellen,
welch ein Wunder doch geschah!
Er fühlt seine Kräfte aufs neue quellen,
etwas das Besitz nie bieten kann,
alles Reichtums doch zum entgegen,
nur Dieses wahrlich geben kann,
was fast schon grenzen kann an himmlischen Segen!

AKT V
Im Mondschein:

Seines Strahlen helles Licht,
silbern durch die hohen Fenster bricht,
sanft streichelt über ihre Haut,
Aphrodites wohl gebaut,
zeichnet Ihre Silhouetten sanft,
umschmiegt von weißen Samt,
langsam sich die Brust erhebt,
darüber dünne Seide schwebt,
darüber dünner Samt,
darunter sich die Schöne ziert,
des Liebesgöttin inspiriert,
ein wohliger Roßenduft,
umgibt die Luft,
im sanften Spiel,
zur Fraglenz ihre Körpers’ Stiel.

Ein Geräusch es tastet sich ans Ohr,
langsam es lichten sich die Nebenschwaden ihres Ruhn’s,
eine mystische Brise umschwebt die Seide, sie merkt das sie Froohr!
Im Antlitz des Mondscheins Tun’s.

Zwischenspiel: Die schwere Holztür, mit eisernen Beschlägen, sie geht unter Stönen auf.

Im Türrahmen er nun steht,
von edlen Blutes Geburt,
auf seinem Haupte eine mächtige Krone sich erhebt,
um den Bauch ein breiter Gurt,
vor kurzem noch mehr Bürde als Privileg,
fast ein jeder Seele fern,
nun so scheint’s sein holdes Glück gefunden,
dank dem Herrn!
Er nun voller Erwartung an der Tür her steht.

„Tretet ein!“, die liebliche Stimme ertönt,
des Nachtigals gleich lieblich frönt,
im Gleichklang des Brieses Sänfte,
seines Unbehagens bekämpfte,
ihn ermutigen ließ den nächsten Schritt zu tun,
um nicht auf der Stelle zu verruhn.

Im Schlafgemach:

Als er nun durch den Bogen schreitet,
sein Haupte leicht geduckt,
sich innerlich drauf vorbereitet,
was doch bald sein Herz verzückt,
im Mondscheines des Vollen,
auf ihn mag warten wollen,
so ist ein weiblich Schlafgemach doch immer fremd’s Terrain,
auch wenn’s ihm danach dürsten mag,
wie nach eines guten Lieds Reffrain.

So erklimmt er diese Schwelle,
auf dass wo einst die Leere stand,
bald hin sich Wohlgefühl geselle,
dort wo sich Trist und Frust befand,
des Liebes Freud’ an seiner Stelle.

Langsam senkt sich das Eisen ab,
es liegt ihm kalt im Griffe,
von des Faustens knapp umschlagen,
er drückt das Eisen in die Tiefe,
es knarrt das Holz,
seine Brust geschwoll’n,
im edlem Stolz.

Im Antlitz dieser Szenerie,
aus dem Tumult seiner Seele,
wird Harmonie,
was kürzlich ward ein Cyklon,
ihn wie ein Blatt des Herbstens umherirren ließ,
fast scheint’s ist’s Hohn,
des Tyche’s Wege wollten, dass Sie auf ihn Stieß, * Tyche , Göttin des Schicksals und des Zufalls
um Aphrodites Lust zu stür’n
das Feuer innigen Verlangens erkeimen ließ,
ihm gedachte etwas Ihres spür’n
des Ares Wunden mildern ließ,
wie das Frühlingsklima, eine weite Prärie.

So erblickt er nun,
des himmlischen Geschöpfes Statur,
auf weißem Samte ruh’n
ihre muskulös wilde Natur Adnonis’ pur,
in sanfter Geschmeidigkeit,
sie ihren Kopf in seine Richtung neigt,
gefangen, wie einst in ihres tiefen Blickes Bann,
er schreitet nun an Sie heran.

Der Kehle ist fast zugeschnürt,
er ist in Ihren Bann,
gleichwohl er ist des Muses inspiriert,
er keines Wortes Artikulation her fassen kann,
erneut der Weiblichkeit’s Geisel,
sie schenkt ihm ein mysteriöses Lächeln,
plötzlich der Raum er dreht sich wie ein Kreisel,
er sieht ihre Schönheit von der Schwärze ihres Haar bis hinab zu den Knöcheln.

So Sie sich langsam erhebt,
vom seidigem Gebette,
langsam grazil herüber schwebt,
in der Anmut’s Göttin Facette,
ihre weiblichen Rundungen nur umzogen vom Hauch weißer Seide,
sie wirft sich an seine Brust geziert durch eine Kette,
die gölder’n verziert des Brustharnisch’ Geschmeide,
das trägt das Wappen des Löwen,
von der nahen See da kreischen die Möwen,
wie in Aufruhr,
fast ein Protest,
der durch die Luft fuhr,
steigen sie aus ihren Nest.

Sie sich sinnlich an die Brust her schmiegt,
des kalten Eisens, drunter warmen Herz zu wissen,
dass Liebe über Differenzen obsiegt,
entblößt die wohlgeformte Brust möchte sie’s nicht missen,
sie betet zu Eirene dass dies ihr Hoffnung gibt. *Eirene oder Irene: Göttin des Friedens und Wohlstandes

AKT VI
Die andere Seite

In nicht allzu weiter Ferne,
erhaben auf dem Thron,
aus Elfenbein gezimmert,
ereilt der Hohn,
dem Der fast wimmert,
ach welch ein Frevel!
Dem Boten ist’s ins Gesicht geschrieben,
es glänzt vom poliertem Ebenholzgetäfel,
des blanken Entesetzen getrieben,
er voller Wehmut auf die Knie hernieder fällt,
die Hände ans schmerzerfüllte Herz gedrückt,
aus schwarzen Augen manche Träne quellt,
von Blitzen des wilden Zorns durchzückt,
“Welch ein Verrat!“, ertönt seines Herren Stimme,
des Zornes volle Gewalt entfacht,
und in diesen Sinne,
seine Faust hernieder kracht,
güldenes und silbernes Geschirr auf die Seite schert,
auch wenn Ares im Geheimen lacht,
War’s doch seit Ahnentagen behütet und verehrt,
so ereilt sein Innerstes diese schreckliche Kunde,
bohrt sich wie Amors in seines Tochter’s Herz,
und verdüstert diese Stunde,
nur diesmal ist es Seines erfüllt mit Schmerz,
es ist schon ganz und gar gebrochen,
umzogen von Nemesis’ Düsternis,
kommt es gekrochen,
aus Sonnenschein wird Finsternis,
aus Erheiterung der Trist,
der im Gleichtanz mit dem Zorne,
sich durch seine Seele frist,
wie konnte dies nur sein?
Sein feuriger Blick nun wandert zum Dolch,
er schlingt die Lederschärpe übers Bein,
ruft seine Leibwache zum Appell,
blickt aus dem Fensterbogen,
zum Meer parallel,
wo die Wellen einst mächtige Galeeren trogen,
und es entsteht ein Plan,
wie von Ares persönlich aufgetan.

AKT VII
Ares Atem zieht herauf!

Hoch in den himmlischen Gefilden,
Hera und des Göttervater Zeus’ entsprungen,
lechzt er diesen Gefühlsströmen den wilden,
hat er doch die Kunst des Kriegs errungen,
ergötzt er sich schon an Nemesis’ Seite,
geschickt hat Tyche dies gelenkt,
wittert er schon die Beute,
hat Sie ihm dies’ Szenario geschenkt,
Aufruhr erfolgt sogleich,
des Zeus’ donnernd Sprach’ halt wieder,
abruptes End des harmonischen Zusammenspiels ward’s noch so weich,
verstummen lässt die Harfenlieder.

Hoch auf den Burgmauern,
seines weiten Umhangs umweht,
keine Zeit zu trauern,
der Patriarch her steht,
sein Blick über die Massen,
streichelt die Sonne,
über die Terrassen,
reflektiert Anatole’s Wonne, * Anatole = Untergöttin d. 12 Tages- u. Jahreszeiten / Sonnenaufgang
auf denen sie geordnet steh’n,
den Blick zu ihm empor,
sie vollen Treue auf ihm seh’n,
gerufen kommt des Heiles Chor.

Es folgt des Getrommel Bass,
sogar die Elefanten stimmen ein,
in die savahnischen Klänge dieses Orcestrass,
für den Kämpfe geziert die Stacheln im Bein,
erdröhnt ein mächtig Horn,
der Götter Geschenk,
und lange verlor’n,
so im Gedenk,
geglaubt,
wie jetzt seine Tochter entraubt!

AKT VIII
Des Tyche’s Pfande unter Ares und Nemesis’ Spiel

Die Schmiede heizen Hochöfen an,
rot glänzend nackter Stahl,
des Hephästos wohlgetan, * Hephästos, Gott des Feuers und der Schmiede, einer der olympischen Götter
lacht droben Ares schal,
zu Welten ächzt und stöhnt Pan, * Pan, der grichische Gott des Waldes und der Natur
voller Trauer und ganz fahl,
was hat man seinen Kindern angetan!
Es tobt Ares Maschinerie,
wandelt schon jetzt,
Misere wo ward Harmonie,
es fallen mächtige Gebilde,
Gezeiten überdauert unter Pan,
dessen fürsorgliche Obhut geg’n Dies’ wilde,
nichts anrichten kann, diesen düsteren Plan,
von Gotteshand besiegelt,
von Ares und Nemesis aufgetan.

*Athene, Göttin der Weisheit, der Kriegstaktik und Strategie, Schirmherrin der Künste und Wissenschaften
So entscheh’n unter Athene’s Anleitung,
wieder mächtige Maschinen,
die Katapulte und Rammen,
die ihrer weisen Kriegkunst dienen.

AKT IX
Zurück in des Liebenden Perspektive

Des Wohlgenusses Steigerung höchsten Punkt erreicht,
sie voller Presperation hernieder sinken,
des Aphrodites höchstmögliche Annäherung erreicht,
des Lustes Ambrosia in Extasse zu trinken,
sodass jede Barriere weicht,
des Volkes, Blutes, Religion’s Kluften versinken,
in ewig scheinender Harmonie,
um in ihr zu ertrinken,
wie in Eros Poesie. * Eros, Gott der (körperlichen) Liebe
So liegt sie leicht,
die Atemstöße flach,
er ihr des Bacchus’ Trauben reicht, * Bacchus – Gott des Weines
die Schöne dankbar kosten mag,
tastet sich ihre Zuge langsam an,
an dieser edlen Ernte Ertrag,
den süßen Tropfen sie nun kosten kann,
doch der Süße brennt ihr scharf,
in ihrer Kehle ein leidenschaftlich’ Feuer,
sie ihrer Sinne trügen darf,
wen doch verlockt solch Abenteuer,
des Manneskraft erlegen,
in Forme eines wilden Hengst,
gleichwohl einfühlsam gegeben,
sie kann nicht mehr entsagen längst!
Wie ihr Bann ihn verzaubert hat,
sie kann sich des Seinen nicht entringen,
das Leben schein ohne ihn nur noch matt,
doch mit ihm kann sie zu Aphrodites Lied singen.

Doch urplötzlich diesen Moment durchbricht,
ein lautes Dröhnen, Donnern, Götterhand,
um des Beachtens voll und ganz erpicht,
versetzt an des Entsetzens Rand,
ihr hämmernd Herzschlag die nackte Brust durchbricht,
im Gesichtestanz der Züge es wechseln Unglaube dem Entsetzen,
vibriert der Boden,
als Katapulte Schläge versetzen,
er bröckelt der Epoche’s Moden,
entsprechende Kunst,
Büsten und Gemälde krachen zu Boden,
vernebelnd in Krieges Dunst,
als nun die Königstocher den Fensters blickt,
er wird er zum Ereignis des Schicksals Ironie,
waren ihren Taten voller Friedenswillen gespickt,
so führten sie letztendlich zu dieser Havarie.

Drunten des Feldes stehen ihres Volkes Armee’s Massen,
zur Front das wohlvertraute Gesicht ihres Vaters,
gezeichnet in zornerfüllten Grimassen,
des Stammes Banner wehend im Wind dieses Theaters,
thront er auf dem Rücken der mächtigsten aller Tiere,
getragen der ebenhölzernen Sänfte,
marschiert der Koloss auf alle Viere’,
der stachelgespickten, mächtig anmutenden Beine,
nimmt das Ziel ins Visiere,
hinter ihm die Fußtruppen und Reiterscharren die er nennt die Seine’,
flankiert und durchzogen ist das Feld,
durch mobile Hochtürme, Katapulte und der Rammen,
mobile gemacht unter bluttreibender Arbeitskraft und Geld,
einen Pfeilhagel folgen Flammen,
erhellt wird Tag unter lautem Gedonner aus stiller Nacht,
schnell zieht das Wohlbehagen von dannen,
des Götters Wille, er ist vollbracht!

AKT X
Die Fratze des Krieges erstreckt sich erneut über die irdischen Gefilde

Als der Göttervater nun zu Erden blickt,
hoch aus Gefilden himmlische Manie,
seine wohlgeformte Welt in Trümmern liegt,
über Täler, Gebirge und Poseidons Reich,
des Hades im Bund des Ares obsiegt,
die mächtigen Heere vor den hohen Mauern steh’n,
Gezeiten überdauert,
sie nun mit Feuerhagel und des Steinschlags übersäh’n,
auch wenn im geheimen Chronos Zahn schon lauert, *Chronos = Zeitgott
der sich auf des silbernen Rüstzeugs wiederspiegelt,
unter mächtigem Getöse,
scheint Tyches Pfade oft besiegelt,
um sich dann erneut zu wenden zwischen Gut und Böse,
dessen Empathie sich im Auge des Betrachters wandeln mag in Liquität,
entsinnt der Frage welche Gesichtspunkte er zu Grunde lege,
entstammt der Antwort Qualität,
den jeder Seite Aktion,
begründet ist nicht in Logik,
sondern Emotion,
dessen Züge begründen die humane Natur,
wenngleich in des Guten sowie Bösen Intension,
in diesen Zeiten ist’s gleichsam vernebelt wie auch pur.
Gleichwohl des bestes Charaktereigenschaften erblüh’n
des menschlichen Wohlnatur,
sich die des Mephistos immer wieder dazwisch’n müh’n,
im Clinch mit Aphrodite’s Hand,
es nun voll erblüh’n will Ares Brand.

Des Gedankenwelt noch nicht ganz klar,
scheint’s wie von Nebelschaden umschlugen,
des Höhepunktes Vollfülle noch ganz nah,
gewaltsam des Gedonner’s entrungen,
ihre Wärme noch in seiner spürend,
hat sich die Gewalt erneut seiner errungen,
des weiblich holden sei’s noch so verführend,
so scheint’s ist er Ihres nie lang umschlugen,
warum folgt Dem immer Leid?

Ihres verführend nackter Körper am Fensterbogen schwebt.
War ihr trachten doch vergebens?
Des Leides Träne’ sich des Frühlingsbächleins gleich erhebt,
nach dem Winter aus Eis wird das Wasser des Regens,
so laut es bocht des Brustes Herz,
um sie geschlungen muskulöse Arme,
versuchen zu mildern den Schmerz,
wenngleich des Seinen leidvoll quellend Harme,
ward’ noch nicht genug des Bluts zu zollen?
Geziemt sich Ares immer mehr zu trinken,
ohne jemals nicht mehr zu wollen?

Urplötzlich wird gestört diese unwirkliche Szenerie,
als der schwere Tür auffliegt,
des Leibesgarde Kommandantes Mienearie,
gespiegelt im Entsetzen liegt,
kann er sich ihres Anblick nicht entzieh’n,
wenngleich der Schwere ihr Gewicht im Raum,
kann er ihm nicht entflieh’n,
nach einen Augenblick der könnte dauern die Zeit des Ahnenbaum,
er schluckt die Kehle ist fast zugeschnürt,
er zu Verbäugung niederkniet,
„Oh Herr das Feuer ist geschürrt,
sie sind gekommen größer Zahl,
des Ares intrigiert,
verbreiten Leid und Qual!“
feurig seines Blickes abermals Weibes schweift,
„Es tüngt mich dies war List in Hera’s Gewande!“
„Hütet die Zunge, bevor ihr derart Anklage erhebt“ seine Stimme zitternd Zorne streift,
„Seht ihr nicht ihre Schmach?“
Als der Wache Oberhaupt nun zu ihres blickt,
des Leides Qualen gespiegelt ihres zitternd Körpers brach,
ihm das Schuldgefühle durchkickt,
gesenkten Blickes wahrer Schmach,
er winselnd um Verzeihung fleht,
des Emotionen Schluss verzeih’n zu mögen,
der im Affekte steht,
des Außergewöhnlichen entgegen,
da die Welt um sie zerbricht,
seine Hand des Schwertes zückt,
abscheulich,
hatte er dies so lang unterdrückt,
ist’s doch so unerfreulich,
Anderen den Lebenskeim zu rauben,
dennoch dieses Frevels kann er sich nicht erwehren,
nährt er sich auch lieber an süßen Trauben,
er kann dies nicht gewähren,
doch als sich sein Griff nun um die Klinge legt,
es stoppt im eine Hand,
die nackte Gestalt nun über ihm schwebt,
in Adams Gewand,
„So sei das hier der erste Schritt gezogen werde,
verschont soll er sein,
der mich verbannen wollt’ von diese Erde,
als Beispiel soll er sein,
für seinesgleichen Herde,
dein und auch mein,
auf dass Harmonie möglich werde,
ja so soll es sein.“
Berührt von dieser Worte,
der Waches Visage unter Tränen am Boden liegend bebt,
geöffnet dieser Pforte,
sie zu ihm hernieder schwebt,
des Mannes weinend,
gleich einer Kind’s ihres nackten Schoßes ebbt.

AKT XI
Des Schwertes Wille

Des Apokalypsen Endes nah,
von allen Seiten Feuerhagel nieder regnen,
des Harnisch voller Hast umgeben,
des Heilerinneres Segnen,
ihm Kraft gegeben,
der Knappe nun die Riemen schnürt,
über ihm der Himmel blutrot verfärbt,
als des Götterklagen inspiriert,
der Barte wohlgegerbt,
des blauen Bluten impliziert,
ihm wird gereicht des Ahnen Schwertes,
Schlachten überdauert vom Anbeginn der Zeit,
geschmiedet des Silbers hochverehrtes,
das Mächtigste weit und breit,
im Schutze steht der Götter der Ahnen,
auf hochheiligste geweiht,
geleitet schon manche Schlacht auf Schicksalsbahnen,
von Fortuna wohlbesonnen,
hat dem Eigner immer gut gedient,
war des Gegners Blut verronnen,
wenn dieser hatte es verdient,
doch nicht etwa unbesonnen,
hatte es so schien’s oft eigene Sympathie,
nicht ob eine Schlacht sollte gewonnen,
sondern vielmehr die Manie,
dass nicht sollt edles Blut verronnen,
nur das in Redlichkeit per sie,
dessen Grundprinzipe eigen,
Sieg ward oft vom Grundbeginn bestimmt,
nun blieb im Reigen,
welche Pfande Tyche nimmt.

AKT XII
Einstimmung des Ares der durch seine Stimme zieht!

Er nun steht hoch droben am Plateau,
des Windes Götterzorne umweht,
am höchsten Niveau,
von Heerscharen umseht,
ihm auf Lebenszeit des Heils geschworen,
des Windes sein Banner weht,
sie sind auserkoren,
das Reich zu verteidigen,
auf dessen Land sie geboren,
man sollte Patriotismus nicht beleidigen!
Seines Hauptes langen Haar,
gleichsam in der Lüfte weht,
des kaltes Zuges im Gesicht ist nah,
als er nun hocherhoben steht,
die Truppen zu ihm des Himmels seh’n,
die Gesichter festentschlossen,
trotzdem um des Redes fleh’n,
des Kampfgeists nicht verdrossen,
er auf seinen gezügelt Hengst steigt empor,
des besten Arabers Rasse,
den sein Vater für ihn auserkor,
aufgaloppiert der mächtigen Terrasse,
des Ahnenschwertes hoch erhoben,
ihm zujubelt die Masse,
des Himmels haben sich düstere Wolken gewoben,
des Sonnenstrahls verschoben,
der Regen sich gewoben,
„Ergebt euch nicht des Furchtes Bann!“
erhebt er seine Stimme über Gedonner,
so laut er kann.
„Eures größten Feind bekomm er,
die Bedeutung des Nichten’s,
wem wir nur im Geiste vereint,
des Willens und Anstrengungen verdichten’s,
unseres Volkes Heimat wohlgemeint,
so legt ab die Bürde des Zweifels,
in unsers Volkes Herz vereint,
entledigt euch euer seines Geisels,
im Glauben da liegt unsre Macht,
zusammen unser Schicksalsweg ist bestimmt,
wenn einst unsres Götter Wille ist vollbracht,
seht nur wie’s Manifestation annimmt,
Feuerheller Tag er ward’ der Nacht!“

AKT XIII
Ouvertüre der Schlacht!

Auf der Anhöhe überm Tale,
sitzt er nun auf seinem Throne,
gebettet auf des Elefanten hoch erhobenen Sitzschale,
des schaukeln’s nach der langen Meeresüberfahrt im Gewohne,
die rote Färbung des Krieges ziert sein Gesicht,
zur zornerfüllten Fratze gewandelt,
auf Rache’s feurigen Geschmack erpicht,
so ist’s um was sich’s handelt,
von seines Stammes Gewicht,
des folgenschweren Verrats umwandelt,
er kann’s vergeben nicht!
Unter ihm sich die ganze Anarchie des Schlachtfelds erstreckt,
im Kontrast zu Athenes wohlerdachten Plan,
wo sich bloß Futuna versteckt?
Des Götterwillens aufgetan,
die Nacht sie ist erhellt,
unter Donnerbrausen lauten,
wandelt erneut das Antlitz dieser Welt,
heroische Taten verlauten,
unten schon im vollem Gange,
die Infanterie im Gemetzel des Blutesrausch’,
gefangen in Ares Banne,
Stahl klirrt auf Stahl im heftigem Schlagaustausch,
des Männers Gesichten verzogen in Fratzen voller Schweiß und Blut,
über ihnen immer wieder Feuerschwälle erhellt die dunkle Nacht,
es treibt zu neuerlichen Wut,
des Kampfes Feuer es ist des Herzens vollends entfacht!

AKT XIV
Des Schlachtes Mitten in des Burges Mauern!

Des bebend Mauern Sie umschlungen,
ihres Herzens gleich,
hat abermals den Sieg errungen,
des dunklen Bösen Reich,
denn obgleich wer Siegen mag,
wessen Untergang geweiht,
es tritt nun zu Tag’,
unter des Hades quälend Leid,
entgegen den was sie versuchte,
des Hoffungs- Schein,
er scheint verloren den sie suchte,
doch kann lassen sie’s nicht sein,
in Mitten des Krieges,
zu hoffen,
auf Aphrodites Sieges,
denn hat auch die Schöpfung nur eins getroffen,
es scheint Humanität,
des schlimmsten Schicksalsschlag getroffen,
der Menschheit höchstmögliche Qualität.

AKT XV
Im Verborgenen!

Des Götterwillen nah,
seines Pferdesmähn’ im Wind,
hoch erhoben Schwerteskraft,
es des Schlages seines sind,
die vielen Häupter sind seiner Macht,
entzogen des Lebenswind’,
unter blutend Strömen zu Boden kracht,
des, des Hauptes getrennten Köpergewind’,
die blutroten Phondänen erblüh’n,
in dieses von Grauen erfüllt Gemälde,
portraitiert in des Götters Bemüh’n,
des Schicksals auserwählte,
unverständlich des Menschen Bemüh’n,
der Ansatz es zu begreifen schon quälte,
er erst könnt’s seh’n,
als sei’s der von Götterwillen Auserwählte.

AKT XVI
Des Göttern Wille Auserkoren!

Nun allmählich es zu Tage dringt,
als des Welten Antlitz im Sturm versinkt,
was sie in sich bringt,
im Verborgen sie durchdringt,
ihrer Prophezeiungspfaden zu folgen,
seit jedem Schicksalshaften Tage,
bevor ihr Liebeslied begonnen,
das sie nun auf ewig in ihr trage,
sei auch manche Träne verronnen,
so ist ihr bestimmt auf Tyches Pfade zu folgen,
des Götterleitens Ironie,
ist es wie in Disharmonie,
des Gegensatzes jetzt wird Eins,
ist es möglich?
Dies beinhaltet des Friedens Keims?
Der Schlüssen, er wird nun erträglich,
wie der Schluss des Reims,
aufzustürzen vollen Hast,
sie nun des Torbogens rennt,
des Schlachtens Donners und Morast,
er keine Gnade kennt,
unbeirrbar der Erschütterungen zum Trotz,
sie des Fluchtens Wege kennt,
das Geschrei des Mobs,
es durchdringt sie ungehemmt,
sie die Scheintreppe auswärts nimmt,
immer höhere Gefilde erklimmt,
des nackten Steins,
berührend Kalt die bloße Haut,
umworben des dünnen Stoffe Seins,
kaum mehr als ein Hauch erbaut,
sich über ihres nassen Liebes schmiegt,
des Angstschweißes lang durchtränkt,
hat sie nun doch gesiegt?
Doch hat Tapferkeit nichts mit Abstinenz von Furcht zu tun,
töricht wer ihres wohlgemeinten Rates ignoriert,
viel lassen sie zu ruh’n,
zu sehen was wird transpiriert,
doch trotzdem ihres Rats zu aufgetan,
was auch immer von Gotteshand inszeniert,
es wird sich fügen im himmlischen Plan.

AKT XVII
Das letzte Duell

Des Schlachtes nun inmitten,
die zwei großen Oberhäupter sich gefunden,
lange umschritten,
sich umrunden,
des Königs edlen Ross am Boden liegt,
das Blut es dringt aus Nüstern und Maul,
ehe in den Augen der letzte Lebenskeim versiegt,
des Fleisches Verwesungsgeruch in der Luft ganz faul,
des Vaters Erb’ entrissen,
sich des zornerfüllten Schreis erhebt,
ergreift das Schilde weggeschmissen,
eine Toten blutverklebt,
des Väters Schwerte hocherhoben,
über dem gekrönten Haupt,
seines langen Haars umwogen,
er sich nun an Nemesis erlaubt,
schützend auf des Zorns Begierde,
ihm eine lieblich Stimme lässt innehalten,
erblickt die Form die seinem Leben Sinn gegeben,
ihres Worte wiederhalten,
der Wegen,
von des sie umgebenden Gebirge,
um des verbalen Nachdruck zu verleih’n,
sie hält sich die Klinge an des Kehles Gropf,
unter Tränen die des Leides weih’n,
„Haltet ein, sonst rollt mein Kopf!“
Das Entsetzen gleichsam beiden Männern in Gesicht geschrieben,
des Vaters wie Liebhabers Emotion getrieben,
aus zornerfüllten Grimassen maskuliner Natur,
wird des flehend Entsetzens pur,
„Warum könnt ihr nicht wie Brüder sein,
des Liebens mein gemein?
Die Liebe ein mächtig Schmied,
die obsiegen kann über jeden Unterschied,
des Götters Erd ist groß genug sich gemeinsam ihrer zu erfreu’n,
stattdessen schlägt er euch die Schädel ein?
Des Liebes wegen welch Ironie,
ist sie nicht groß genug für euer beider Partie?
Um Leben zu können in Friedens Hormonie?“

AKT XVIII
Erfüllung einer Bestimmung

In dieses Redens eindringlichen Gewand,
die Wahrheit ward voll entbrannt,
des ersten Schritts zu tun,
seines Ahnen Schwertes zu Boden fliegt,
lasst es ruh’n!
Er sich auf den dunklen König zu begibt,
der Ungläubigkeit im Gesicht,
seine weiße Hand in seine schwarze gibt,
er sieht des weisheits- Licht,
das mitschwang ihrer Worte,
gelernt in Lebens Horte,
Sie sich kräftig um die Seine schließt,
auf dass Keine mehr Blut vergießt.

-- Erde --


(c) 02.12.2007 von Stefan C.J.Seitz

1 Kommentar:

Stefan C.J. Seitz hat gesagt…

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